MEET UP Summary zum Thema "Nachhaltiges Travelmanagement und die Umstellung auf Ökostrom"

Ein Meet UP zum Nachdenken, Umdenken, Vorausdenken!

(Berlin, 11.05.2022) 30 Teilnehmer:innen hatten sich angemeldet für das von Doreen Biskup, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des VDVO, moderierte Online Meet Up am 6. Mai von 9 Uhr bis 10:30 Uhr.

Special Guest: Stefan Lohmann. 17 Teilnehmer:innen hatten sich letztlich zugeschaltet. Die blieben aber fast alle bis zum Schluss dabei. Das hatte einen einfachen Grund: Stefan Lohmann war in Hochform, verkörperte Motivation und Leidenschaft pur. Wer mit von der Partie war, der kam kräftig ans Nachdenken. Für alle, die nicht dabei sein konnten, hier das Wichtigste in Kürze.

Lohmann, von Hause aus Talent Buyer und Booking Agent und nach eigenem Bekenntnis mehr Aktivist als Berater, ist Mitinitiator der Initiative „16 Steps zur Klimaneutralität der Veranstaltungswirtschaft bis 2025“. Als Mindestziel ruft er aus, dass die Veranstaltungswirtschaft in den kommenden drei Jahren Mindeststandards bei nachhaltigen Events eingeführt haben muss, idealerweise sogar vollumfänglich nachhaltig ist.

Nicht von Ungefähr: Die politischen Vorgaben sind eindeutig und bereits 2023 wird das Lieferkettengesetz erste Zeichen setzen: Unternehmen sollen verpflichtet werden, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte, die Umwelt und die gute Unternehmensführung bei ihrer Produktion und ihren Geschäftsbeziehungen zu vermeiden. Die sogenannte Due-Diligence-Strategie soll die gesamte Wertschöpfungskette umfassen. Das Gesetz gilt ab 2023 zunächst für Unternehmen mit mindestens 3.000, ab 2024 auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Arbeitnehmer*innen im Inland. Deutschland wird im laufenden Jahrzehnt weitgehend klimaneutral. 65% Co2 müssen laut Klimaschutzgesetz eingespart werden bis 2030. Lohmann: „Der Drops ist also gelutscht. Entweder wir werden in unserer Branche nachhaltig und unterstützen die Industrie bei ihrem Nachhaltigkeitsbericht oder wir spielen nicht mehr mit!“ 

„Nachhaltigkeit bedeutet zunächst einmal immer Optimierung:
Ein hoher CO2-Wert ist für mich ein erstes Indiz für Missmanagement!“

Welche Auswirkungen beispielsweise die zunehmenden Unwetterrisiken auf die Veranstaltungswirtschaft haben, zeige sich bei der Assekuranz: Einige Versicherungen drohen bereits an, künftig Outdoor-Risiken nicht mehr zu versichern. Und wie den Anbietern langsam die Zeit wegläuft, erläutert Lohmann am Beispiel von Messebauern, bei denen die Industrie immer häufiger nachfragt, wieviel CO2 der Messestand verbraucht. Die Messebauer geben zu: Sie haben keine Antwort darauf! In der Industrie tut sich nämlich bereits viel. „Wir müssen unseren Shit jetzt auf die Reihe kriegen, jetzt müssen wir verhindern, dass es vielleicht in zehn Jahren nur noch wenige Veranstaltungen gibt! Als Kommunikationsbranche können gerade wir die anderen mitziehen, wenn wir es endlich konsequent bei allen Gewerken propagieren!“

Zahlreiche Fragen aus dem Teilnehmerkreis, so auch von Katrin Wehmhöner von der Volkswagen AG, Robert Böhmer von Flemings Hotels oder Mirko Zieher von Airpartner, kreisen immer wieder um die Frage, in welchen Bereichen man zuerst etwas tun kann, um das Wo und Wie. Und um die Kosten, denn hartnäckig hält sich der Mythos, dass nachhaltigke Produkte und Dienstleistungen teurer sind. 

„Wir haben nicht einmal mehr zehn Jahre Zeit, das Schlimmste zu verhindern!“

Ob Umstellung auf Ökostrom, neue Richtlinien im Travelmanagement, besser gelebte „grüne“ Zertifizierungen - wie auch immer die Antworten im Detail ausfallen: Nachhaltige Events müssen nicht teurer sein. Wenngleich Lohmann einräumt, dass jetzt, in diesem Zeitfenster der nächsten fünf Jahre, die schwierige Zeit der Umwälzung läuft: „Da müssen wir jetzt durch! Und zwar konsequent und schnell!“ Ansonsten gilt die einfache Regel: Bei Konzeption und Recherche immer nach der nachhaltigsten Lösung zu schauen und sie zu nutzen. Und im Zweifelsfall lieber zu kompensieren, als das Thema zu ignorieren.

Ein hervorragender Nachhaltigkeitsmotivator mit unwiderlegbaren Fakten, leidenschaftlichen Appellen, guten Charts und klarer Sprache: Das war Stefan Lohmann beim VDVO-Meet Up am 6. Mai 2022. Ein Aktivist im besten Sinne.

Das Fazit zum Mitnehmen: Durch einfaches Nachdenken lässt sich ohne komplexe Handlungsanleitungen und billige Ausreden bereits Vieles verbessern. Die Motivation, es konsequent zu tun, ist entscheidend. Und definitiv nicht mehr aufschiebbar.

Achtung: Um Nachhaltigkeit in allen Facetten, um Innovation, Digitalisierung u.v.m. geht es beim VDVO-Kongress „Building Bridges“ am 8. und 9, Juni in Leipzig.

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VDVO ist Partner der Initiative #16Steps - Bis 2025 für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft - Step 1: Ökostrom